Christi Geburt, Fest der Liebe, Wintersonnenwende – was genau feiern wir an Weihnachten? Schon die Völker der Antike zelebrierten Ende Dezember die Wintersonnenwende. Im heutigen Iran soll das dem Sonnengott Mithras gewidmete Fest bereits 6.000 Jahre vor Christus gefeiert worden sein. Die Römer übernahmen den Mithraskult und widmeten den 25. Dezember ihrem Sonnengott Sol. Die Germanen feierten Jul. In Skandinavien nennt man Weihnachten noch heute Jul. Während der ersten Jahrhunderte des Christentums versuchte man, viele heidnische Bräuche zu verbieten, so auch das Fest der Wintersonnenwende. Als dies nicht gelang, wurde kurzerhand Jesu Geburtstag auf diesen Tag gelegt, obwohl dieser nach Meinung mancher Historiker eher im September oder Oktober lag. Der 25. Dezember erhielt eine neue Bedeutung. In christlichen Familien auf der ganzen Welt wird heute noch die Geburt Jesu gefeiert. Für andere ist es das Fest der Liebe – eine Familientradition, ein Ereignis, zu dem alle zusammenkommen. Es stimmen also alle drei eingangs getätigten Aussagen.
Viele uns vertraute Bräuche und Traditionen der Weihnachtszeit sind deutlich jünger als das Fest. Den Adventskranz kannte vor 200 Jahren noch niemand. Der erste Tannenbaum wurde vor rund 400 Jahren mit Kerzen geschmückt. Und das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ erklang erstmals 1818 in der Christmette in Oberndorf bei Salzburg. Zeiten und Menschen ändern sich und mit ihnen auch die Traditionen. Du darfst gern an alten Bräuchen festhalten oder eigene neue erfinden, die zu dir und deiner Familie passen.